Willkommen beim Samariterverein Lengnau

Regionalübung der Samaritervereine Lägern Nord am 13.06.2014

Jedes Jahr treffen sich die sechs Samaritervereine Lägern-Nord (Ehrendingen / Lengnau / Kaiserstuhl / Schneisingen / Siglistorf und Wislikofen u. Umgebung) zu einer gemeinsamen Übung, die diesmal unter der Leitung und Organisation des Samaritervereins Lengnau in Lengnau durchgeführt wurde.

Die Übung stand unter keinem speziellen Motto – man könnte aber sagen „Spass an der Samariterarbeit und Spass im Samariterverein“ hätte vortrefflich gepasst!

Nach der Begrüssung wurden sechs Gruppen eingeteilt, die an verschiedenen Posten zum Teil Informationen erhielten, aber auch eigenes Wissen unter Beweis stellen mussten.

Kann man Blüemli essen?

Wie schmecken frittierte Brennesselblätter? Löwenzahn oder andere Wiesenkräuter im Salat, oder ein Hustensirup aus Spitzwegerich? Diese und viele andere Fragen konnte Silvia Spuhler kompetent beantworten. Dieser interessante Posten war etwas für Geniesser – durfte man doch jede Menge natürlicher Produkte degustieren, was einige mit Genuss und andere mit Skepsis taten. Und ja – frittierte Brennesselblätter schmecken tatsächlich hervorragend.

Verbrennungen und Insektenstiche

Auf dem Sportplatz war Kraft und Geschicklichkeit, gepaart mit grossem Samariterwissen gefragt. Zuerst musste Wasser geholt werden. Dann musste mit einer sogenannten „Kübelspritze“ auf PET-Flaschen zielen Für jede getroffene und umgefallene Flasche gab es einen Punkt. Je mehr Punkte man mit dieser Spritze holte, umso mehr Fragen durften beantwortet werden, die sich alle um Hitzschlag, Verbrennungen und Insektenstiche drehten. Natürlich wurden Schikanen eingebaut, waren die PET-Flaschen doch mit Wasser gefüllt. Auch die 47 Fragen, die unsere Kursleiterinnen zusammengestellt hatten, waren nicht Ohne! Oder hätten Sie gewusst, dass man bei einer „Hitzeerschöpfung“ die Ambulanz alarmieren muss, oder dass man Zeckenstiche nicht mit Hausmitteln behandeln soll?

Sehbehinderungen

Starke Sehbehinderungen sind für „Normalsehende“ oft nur schwer nachvollziehbar. Auf dem Posten bei Nicole und Miriam erhielten die Samariter einen Eindruck, wie schwierig es für Sehbehinderte ist, sich im Alltag zurecht zu finden. Es gibt viele Arten von Sehbehinderungen. An diesem Abend wurde den Teilnehmern der sogenannte Tunnelblick, eine starke Sehbehinderung und die Makuladegeneration vorgestellt. Bei der starken Sehbehinderung sah man nur noch schemenhafte Umrisse. Die Makuladegeneration, bei der die Sehkraft im Zentrum des Blickfeldes abnimmt, befällt vor allem ältere Personen und der Tunnelblick schränkt das Sichtfeld extrem ein. Zwei Würfel, einer mit der Bezeichnung von verschiedenen Verbänden und der andere mit der Art der Sehbehinderung wurden geworfen. Ein Daumenverband mit einem Tunnelblick herzustellen, oder einen Kopfverband, wenn man eine starke Sehbehinderung hat, erfordert viel Geschick und die Einsicht: Sehbehinderte haben es im Alltag nicht leicht. Ein grosser Dank geht an den Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverband (www.sbv-fsa.ch ), der dem Samariterverein Lengnau alle Unterlagen kostenlos zur Verfügung gestellt hat.

Verhalten bei Verkehrsunfall

Auf der Terrasse des Schulhauses Rietwise hatte man einen wunderbaren Ausblick über Lengnau. Selbst das Wetter spielte mit, nur ganz am Anfang der Regionalübung ging ein kurzer Regenschauer nieder.

Trotz Wetter und Aussicht – auch auf diesem Posten war theoretisches Wissen gefragt. In einem Kreuzworträtsel ging es um Verhalten bei einem Verkehrsunfall oder in einem Strassentunnel.

8 Senkrecht: „BLS“ heisst……? Fragezeichen auf den Gesichtern der Rätsel-Löser. Wie war das doch gleich? Hatten wir das nicht gerade kürzlich an einer Samariterübung? „BLS“ heisst „Basic Life Support“ antwortet ein Helpi, toll ! Helpis sind Mitglieder der Jugendsamariter „Helpgruppe Surbtal-Studenland“ und erhalten ihr Wissen in monatlichen Übungen.

Rettungsbrett

In der Mehrzweckhalle demonstrierte der Kursleiter René Meier das Rettungsbrett, auch Spineboard genannt, das vor allem dann eingesetzt wird, wenn eine Rückenverletzung nicht ausgeschlossen ist. Ähnlich wie bei einer „Schaufelbahre“ wird das Brett unter den Patienten geschoben und der Verletzte mit Gurten fixiert. Freiwillige durften als „Verletzte“ fungieren und erfuhren am eigenen Leib, wie es sich anfühlt, total festgeschnallt zu sein.

Autounfall mit einem Kleinkind

Was ist denn da passiert? Eine Autofahrerin rennt schreiend aus ihrem Auto. Sie hat eine Velofahrerin angefahren, die unvorsichtig um die Kurve fuhr. Viele Helfer sind sofort zur Stelle. Sie bemühen sich um die aufgeregte Frau. „Mein Kind, mein Kind“ schreit sie und will sofort zurück zu ihrem Auto. Auf dem Hintersitz lag ein Säugling in einem „zu grossen“ Kindersitz und wurde beim Aufprall verletzt.

Aus Angst, die Mutter könnte ihr Kind in ihrer Not aus dem Auto nehmen, versuchen die Helfer, die aufgeregte Mutter zu beruhigen.

Die Velofahrerin, die glücklicherweise nur Schürfungen und einen gehörigen Schreck davongetragen hat, wird ebenfalls betreut, mit einer Isolierdecke vor dem Wetter geschützt und beruhigt. In der Zwischenzeit wurde der „Unfall“ vorschriftsmässig gemeldet und die Ambulanz angefordert.

Bei der nachfolgenden Besprechung wurde darauf hingewiesen, dass auch Säuglinge korrekt im Auto platziert werden müssen.

Nach etwas mehr als zwei Stunden war die Übung beendet. Der Samariterinstruktor Rolf Rösli zeigte sich erfreut über das grosse Wissen der Samariter, die Freude am Helfen und dankte den Organisatoren für die gelungene Übung. Diesem Dank schloss sich Peter Spuhler als Vertretung der Vereinspräsidentin an. Ebenfalls dankte er allen für ihr Erscheinen und Mitmachen an dieser tollen Regionalübung.

Mit feinen Spaghettis, einem Glas Wein und Kaffee und Kuchen wurde noch lange gefachsimpelt. Man tauschte Gedanken aus und freute sich, Kollegen aus anderen Vereinen zu treffen und gemütlich beisammen zu sitzen.

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